
Stiftungen & NPOs: 5 Fehler beim Website-Relaunch – und wie Sie sie vermeiden
von Antje Voigt · 6 Min. Lesezeit · aktualisiert am 18.06.2025
Das Wichtigste in KĂĽrze
- Ein Relaunch ist eine strategische Aufgabe.
- Ziele, Zielgruppen und Inhalte sollten vor dem Layout definiert werden.
- Interne Zuständigkeiten klären – sonst versanden Entscheidungen.
- Barrierefreiheit frĂĽhzeitig berĂĽcksichtigen.
- CMS-Auswahl bewusst treffen – nicht nach Bauchgefühl.
- Externe Agentur nicht nur „bauen lassen“, sondern als Partner nutzen.
1. Relaunch ohne Strategie
Ein Website-Relaunch ist eine große Chance – doch ohne klare Ziele und Strukturen verliert man leicht den roten Faden. Dabei geht es nicht nur um ein „moderneres Design“. Es geht darum, Wirkung sichtbar zu machen, Vertrauen zu stärken und Menschen zum Handeln zu bewegen – sei es durch Spenden, Anträge, Engagement oder Bewerbungen.
Was Sie tun können:
Definieren Sie messbare Ziele (z. B. mehr Spenden, Newsletter-Anmeldungen, …) und richten Sie Struktur, Inhalte und Funktionen konsequent daran aus. So vermeiden Sie Leerläufe und spätere Korrekturschleifen.
Was sich in der Praxis bewährt hat:
In vielen Organisationen hat es sich als hilfreich erwiesen, zu Projektbeginn einen kompakten Workshop zu machen, in dem unter anderem gemeinsam geklärt wird:
- Welche Zielgruppen wollen wir erreichen?
- Was sollen diese Menschen auf der Website tun?
- Was macht unsere Organisation einzigartig?
2. Die falsche Technik kann teuer werden
Nicht jedes Content Management System (CMS) eignet sich für Organisationen wie beispielsweise Stiftungen, Non-Profit-Organisationen (NPO), Wohlfahrtsverbände, soziale / kirchliche Träger, Bildungseinrichtungen, kommunalnahe Institutionen. Wählen Sie ein CMS nicht nach Sympathie oder Gewohnheit, sondern nach Ihrer organisatorischen Realität und Ihren strategischen Zielen und Anforderungen. Denn jede spätere Korrektur kostet nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen und Nerven.
Was zählt wirklich – und worauf Sie achten sollten:
- Langlebigkeit & Skalierbarkeit wie Mehrsprachigkeit, Multi-Site, Benutzerrechte
- Compliance & Barrierefreiheit
- Langfristpflege
- Sicherheit, Ladezeiten, mobile Optimierung fĂĽr Reichweite, Sichtbarkeit & Wirksamkeit
TYPO3 als Standard der Bundesregierung
Seit Mitte 2024 setzt die Bundesregierung im Rahmen des Government Site Builders (GSB) flächendeckend auf TYPO3 – das zentrale CMS für über 80 Bundesbehörden. Der GSB erfüllt höchste Anforderungen an Barrierefreiheit, Datenschutz und Sicherheit.
Für Organisationen wie Stiftungen, Verbände, Vereine, kommunale / kirchliche Träger ist das ein starkes Signal: Wer auf TYPO3 setzt, wählt ein zukunftssicheres, geprüftes System, das auch von Ministerien und Ämtern eingesetzt wird – inklusive langfristiger Wartbarkeit.
3. Inhalte zu spät gedacht
„Erst mal das Design, die Inhalte liefern wir später.“ Dieser Gedanke klingt harmlos – ist aber einer der häufigsten und teuersten Fehler im Relaunch-Prozess. Denn viele Layouts sehen mit Platzhaltertexten („Lorem Ipsum“) wunderschön und aufgeräumt aus. Sobald jedoch echte Inhalte kommen – mit Sachbezug, Zwischenüberschriften oder komplexen Botschaften – passt das Design plötzlich nicht mehr. Seiten wirken überladen, Elemente müssen umgebaut werden, Abstimmungsschleifen beginnen von vorn.
Was dann passiert:
- Der schöne Entwurf wird verworfen oder zerpflückt
- Der Zeitplan gerät ins Wanken
- Die Inhalte bleiben am Ende doch beim alten Stand
Dabei sind Inhalte der Schlüssel zur Wirkung Ihrer Website. Texte vermitteln, wofür Sie stehen, wen Sie ansprechen und was Sie bewirken. Sie bauen Vertrauen auf – bei Spender:innen, Projektpartnern, Freiwilligen, Fördermittelgebern oder der Öffentlichkeit.
Unser Rat:
Denken Sie Inhalte nicht als Lückenfüller, sondern als Ausgangspunkt. Planen Sie frühzeitig, welche Botschaften Sie transportieren wollen und für wen. Überlegen Sie, welche Fragen häufig gestellt werden, was erklärt werden muss und wie Ihre Wirkung am besten sichtbar wird. Nur so entsteht ein Webauftritt, der wirklich zu Ihrer Organisation passt – und nicht nur gut aussieht.
4. Klare Zuständigkeit für einen reibungslosen Ablauf
In vielen Organisationen läuft ein Relaunch „nebenbei“ mit – oft zusätzlich zu den ohnehin schon vollen Aufgabenplänen. Wenn dann unklar ist, wer eigentlich koordiniert, Entscheidungen trifft oder Feedback sammelt, stockt das Projekt schnell. Nicht aus mangelndem Engagement, sondern schlicht, weil die Abstimmung zu viel Raum einnimmt.
Was sich bewährt hat:
Legen Sie zu Beginn fest, wer das Projekt intern begleitet und den Überblick behält – auch wenn es kein Fulltime-Job ist. Eine Ansprechperson mit dem nötigen Vertrauen, Entscheidungen vorzubereiten oder mitzutragen, sorgt für Klarheit, Struktur und Tempo im Prozess.
Das Gute daran:
Externe Partner können so gezielter unterstützen, Rückfragen schneller klären und Vorschläge besser einordnen. Und intern entsteht ein klarer Kommunikationsweg, der Zeit spart und Motivation schafft – weil alle wissen, woran sie sind.
5. Verschenktes Potenzial: Barrierefreiheit
Eine barrierearme Website erleichtert allen Menschen den Zugang zu Ihren Inhalten – unabhängig von Einschränkungen. Wer diesen Aspekt im Relaunch zu spät berücksichtigt, muss häufig nacharbeiten und verliert Reichweite sowie Wirkung.
Unser Tipp:
Planen Sie barrierearme Lösungen von Anfang an mit ein. Klare Strukturen, verständliche Sprache und technische Standards verbessern die Nutzerfreundlichkeit und machen Ihre Angebote für mehr Menschen zugänglich. Das zeigt Verantwortung, stärkt Vertrauen und unterstützt die Ziele Ihrer Organisation.
Ăśber den Autor:

Antje Voigt ist eine erfahrene Projektmanagerin und verantwortet das Produktmanagement für igroupENGAGE. Mit Verbindlichkeit, Klarheit und organisatorischem Geschick begleitet sie Stiftungen und NPOs von der Idee bis zur Umsetzung – stets partnerschaftlich und lösungsorientiert.
Ein Website-Relaunch ist kein Designprojekt, sondern eine strategische Aufgabe. Wer Ziele, Zielgruppen und Inhalte früh klärt, spart Zeit, Geld – und viele Nerven.
Bereit fĂĽr Ihren erfolgreichen Relaunch?
Mit igroupENGAGE begleiten wir Stiftungen, Non-Profit-Organisationen, soziale Träger, Vereine und gemeinnützige Institutionen bei allen Schritten eines Website-Relaunchs – von der Strategie über Inhalte bis hin zur technischen Umsetzung mit TYPO3.
Wir unterstĂĽtzen Sie dabei, Stolperfallen zu vermeiden und Ihre Website zukunftssicher, wirkungsvoll und nutzerorientiert aufzubauen.